top of page
Symbolfigur Bremerhavens stammt aus Penzliner Land

Hein Mück

Penzlin ist immer für eine kleine Geschichte gut. Neben bekannten Leuten wie dem Dichter Johann Heinrich Voß, dem Burgenforscher Otto Piper oder dem Apotheker Joachim-August Alms sorgten anscheinend auch weniger bekannte Einwohner für „Furore“ in der Welt. „Hein Mück“, die Symbolfigur der Stadt Bremerhaven, hat nämlich etwas mit Penzlin zu tun.
Hein Mück alias Heinrich Soltziem

Heinrich Soltziem, 1895 in Marihn geboren, kam mit seinen Eltern 1904 nach Bremerhaven. Hier wurde er Schiffszimmermann und war im ersten Weltkrieg Matrose bei der Marine-Artillerie-Abteilung auf Fort Brinkamahof.

Wie der Schifffahrtsschriftsteller Dr. Arnold Rehm 1964 feststellte, handelte es sich bei Heinrich Soltziem um einen musikbegeisterten flotten Jungen, der die Shanties der Seefahrer mit dem Schifferklavier begleitete und durch seinen ständigen „Kohldampf“ auffiel. So ließ er sich seinen Essnapf, die „Muck“, stets zweimal füllen. Verbunden mit dem Vornamen Heinrich erhielt der Mecklenburger so den Spitznamen „Hein Mück“, der noch heute in Bremerhaven den Seemann aus der Zeit der Segelschiffe symbolisiert.

mcp_raute_1.png

Und dieser Name wurde in den 30er Jahren vom Komponisten Willi Engel-Berger aufgegriffen, der den Titel schrieb „Hein Mück aus Bremerhaven“, der von Lale Andersen und auch von Hans Albers gesungen wurde. „Hein Mück aus Bremerhaven ist allen Mädchen treu, er hat nur eine feste Braut und zwanzig nebenbei“, hieß es in der zweiten Strophe. Doch damit wurde dem Mecklenburger wohl Unrecht getan, auch wenn er für seinen Schalk bekannt war.

Hein Mück aus BremerhavenHans Albers, Heinz Rühmann
00:00 / 02:37

1914 ging die Familie nach Mecklenburg zurück. Er heiratete in Penzlin und arbeitete als Zimmermann und Dachdecker. Auch im Männerchor der Stadt hat er mitgesungen. „Als wir 1952 nach einem Titel für unseren Karnevalsauftritt suchten, habe ich den „Hein-Mück“-Titel von Hans Albers vorgeschlagen“, erinnert sich der ehemalige Chorleiter Kurt Köhn. Und da erzählte Heinrich Soltziem die Story von seinem Spitznamen in Bremerhaven, die ihm wohl anfangs nicht alle abgekauft haben. Doch schon bald war der Name Hein Mück dann auch in Penzlin geläufig.

​

Monika Jacobs
bottom of page